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Politik - 12.11.2018

Kindesmissbrauch im Netz: Barley will „Cybergroomer“ drankriegen

So genannte Cybergroomer erschleichen sich mit Fake-Profilen das Vertrauen von Kindern online. Justizministerin Barley will härter gegen sie vorgehen.


Internetnutzung ist für die meisten Kinder Alltag. Doch Online warten Gefahren – und nicht vor allen können Eltern ihren Nachwuchs schützen. Immer wieder kommt es zu Missbrauch. Bundesjustizministerin Barley will verschärft gegen Täter vorgehen.

Bundesjustizministerin Katarina Barley will eine effektivere Verfolgung von Sexualstraftätern im Internet. Künftig solle sich jeder strafbar machen, der mit Missbrauchsabsicht Kontakt zu Kindern suche, berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Bislang gilt: Wenn ein Täter glaubt, mit einem Kind zu kommunizieren, tatsächlich aber mit verdeckten Ermittlern oder Eltern Kontakt hat, macht er sich nicht strafbar. "Das werden wir ändern und diese Fälle künftig auch erfassen", sagte die SPD-Politikerin. Die Strafverfolgung werde damit effektiver.

So genanntes Cybergrooming, also das gezielte Ansprechen Minderjähriger über das Internet mit dem Ziel, sexuelle Kontakte anzubahnen, kann mit einer Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft werden.

Mit Fake-Profilen zur Vertrauensperson

Sexuelle Missbrauchstaten werden oft in der Anonymität des Netzes angebahnt. Täter geben sich in Chats und Computerspielen oft selbst als Kinder aus, um mit Kindern in Kontakt zu kommen. Manche täuschen auch vor, junge Talente zu casten – etwa für eine Modelagentur. Die Täter versuchen zunächst, das Vertrauen der Kinder zu gewinnen. Sie bekunden Interesse für die Hobbys des Kindes oder zeigen sich verständnisvoll bei Problemen im privaten Umfeld.

Drei Prozent der Kinder zwischen sechs und 13 Jahren sollen schon problematische Kontaktversuche von Fremden erlebt haben, zwei Prozent schon mehrmals. Das geht aus einer Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest hervor. Ältere Kinder erleben demnach häufiger problematische Kontaktversuche als jüngere.

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