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Politik - 28.10.2018

Ziel Unabhängigkeit Kataloniens: Puigdemont gründet neue Partei

Aufgeben? Niemals. Puigdemont ließ sich per Videoschalte nach Katalonien übertragen.


In Katalonien hat sich die Lage in den vergangenen zwölf Monaten einigermaßen beruhigt – doch der abtrünnige Ex-Regionalpräsident Puigdemont gibt in Sachen Unabhängkeit von Spanien nicht auf. Er meldet sich auf der politischen Bühne zurück.

Ein Jahr nach der gescheiterten Abspaltung von Spanien hat der ehemalige katalanische Regionalpräsident Carles Puigdemont eine neue Partei gegründet. Die Gruppierung namens "Crida Nacional per la República" (Nationaler Ruf nach der Republik) oder kurz Crida traf sich am Samstagabend zu ihrem Gründungsparteitag in der katalanischen Stadt Manresa.

Puigdemont sprach per Videoschalte aus seinem Exil in Brüssel zu seinen Anhängern. Er rief dazu auf, den Kampf für eine eigenständige katalanische Republik fortzusetzen und rief die Unabhängigkeitbefürworter zur Geschlossenheit auf. "Wir haben nicht aufgegeben und werden das auch in Zukunft nicht tun", sagte Puigdemont.

Rund 6000 Menschen nahmen an dem Treffen genau ein Jahr nach dem gescheiterten Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien teil, unter ihnen der amtierende Regionalpräsident Quim Torra. Puigdemonts Bewegung hat nach eigenen Angaben 9500 sogenannte "Gründungsmäzene", die mindestens fünf Euro eingezahlt haben, sowie rund 51.000 Mitglieder.

Der Erfolg der neuen Partei, mit der Puigdemont alle Befürworter einer Unabhängigkeit vereinen will, ist aber ungewiss. Mehrere Anführer der Unabhängigkeitsbewegung befinden sich in Untersuchungshaft oder im Exil. Einige von Puigdemonts früheren Verbündeten vertreten inzwischen gemäßigtere Positionen und lehnen es ab, sich der neuen Partei anzuschließen.

Der Streit um die Unabhängigkeitsbestrebungen Kataloniens war im vergangenen Jahr eskaliert, als Puigdemont ein von der spanischen Justiz als illegal eingestuftes Unabhängigkeitsreferendum organisierte. Nach der Abstimmung rief die Regionalregierung am 27. Oktober einseitig Kataloniens Unabhängigkeit aus. Die Regierung in Madrid setzte daraufhin Puigdemont und sein Kabinett ab.

Der Ex-Regionalpräsident floh anschießend nach Belgien und wurde im März auf Grundlage eines von Spanien erwirkten europäischen Haftbefehls auf der Durchreise in Schleswig-Holstein festgenommen. Die juristische Hängepartie fand Ende Juli ein Ende, als das Oberste Gericht in Madrid den Haftbefehl wieder aufhob. Puigdemont kehrte daraufhin nach Belgien zurück.

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