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Politik - 21.11.2018

Macron ruft zu Dialog auf: Proteste fordern zweites Todesopfer

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18.11.18
– 01:35 min


In Frankreich zieht Präsident Macron die Reformzügel an – und immer mehr Menschen gehen dagegen auf die Straße. Die „Gelben Warnwesten“ blockieren sie, es kommt zu Staus und auch zu Unfällen – erneut mit tragischen Folgen.

Im Zusammenhang mit den Protesten der Bürgerbewegung "Gelbe Warnwesten" ist in Frankreich ein zweiter Mensch gestorben. Ein 37 Jahre alter Motorradfahrer erlag seinen schweren Verletzungen, wie aus Justizkreisen verlautete. Er war am Montag in Portes-lès-Valence im Departement Drôme im Südosten des Landes an einem Stau vorbeigefahren, der sich wegen einer Straßensperre der Demonstranten gebildet hatte, und war mit einem Lieferwagen zusammengestoßen, der wegen des Staus wenden wollte.

Die Untersuchungen dauerten noch an, "aber wir haben zwei Menschen, die an Straßensperren gestorben sind", sagte Innenstaatssekretär Laurent Nuñez im Fernsehsender BFM.

Wieder Tausende auf den Straßen

Zum Auftakt der landesweiten Proteste waren am Samstag fast 290.000 Menschen auf die Straße gegangen. Dabei überfuhr eine Autofahrerin eine 63-jährige Demonstrantin an einer Straßenblockade im Departement Savoie im Osten des Landes. Insgesamt wurden seit Samstag etwa 530 Menschen verletzt, 17 von ihnen schwer.

Die Bürgerbewegung protestiert unter anderem gegen die geplante Erhöhung der Diesel- und Benzinsteuer zum 1. Januar. Auch am Dienstag beteiligten sich tausende Menschen an Straßenblockaden und anderen Protestaktionen.

Präsident Emmanuel Macron rief zum "Dialog" auf. Er wolle seine Politik erklären, um einen Ausweg zu finden, sagte er bei einem Besuch in Belgien. Innenminister Christophe Castaner ordnete an, die Blockaden von Treibstofflagern und an anderen "strategisch" wichtigen Punkten aufzulösen. Er beklagte eine "Radikalisierung" der Bürgerbewegung.

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