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Sport - 07.02.2019

Grindel und Ceferin wiedergewählt – Spitzen mit Infantino

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Rom (dpa) – DFB-Präsident Reinhard Grindel wird die UEFA für vier weitere Jahre im Council des Fußball-Weltverbandes vertreten. Der 57-Jährige wurde von den Delegierten beim UEFA-Kongress in Rom per Akklamation im Amt bestätigt.

Ebenfalls per Applaus kürten die Vertreter aus den 55 Mitgliedsverbänden Aleksander Ceferin wieder zum UEFA-Präsidenten. Beide hatten keinen Gegenkandiaten.

«Die UEFA kann stolz sein auf ihre Vergangenheit und selbstbewusst für die Zukunft», sagte Ceferin. Der 51-Jährige hob mehrfach die Einheit mit Clubs und Ligen hervor. Der Slowene führt den größten Kontinentalverband seit 2016. Grindel ist seit 2017 Europa-Abgesandter beim Weltverband.

Grindel und Ceferin gelten als größte Gegenspieler von FIFA-Chef Gianni Infantino. Schon vor seiner Wahl hatte Ceferin deutlich gemacht, dass man nicht blind den Plänen des Weltverbandschefs für eine erweiterte Club-WM und eine neue globale Nations League folgen werde. «Wir werden den Fußball schützen vor Projekten, bei denen es noch viele Fragen gibt», sagte er in seiner Ansprache ohne Infantino namentlich zu erwähnen. Zudem mahnte er: «Ein Anführer ohne Zweifel ist ein irreführender und gefährlicher Anführer.»

Zuvor hatte Infantino in seiner Gruß-Adresse das Verbal-Duell mit einer Spitze eröffnet und die UEFA-Delegierte zur Unterstützung seiner Projekte aufgefordert. «Der Fußball ist global und verdient es, global entwickelt zu werden. Dafür müssen wir zusammenarbeiten, miteinanderreden und diskutieren. So sehe ich uns alle auf dem Weg nach vorne», sagte der Schweizer.

Ohne die von den europäischen Funktionären weiter kritisch betrachtete dubiose Offerte über 25 Milliarden Dollar für die Vermarktung neuer Wettbewerbe explizit zu nennen, forderte Infantino von den UEFA-Delegierten Verständnis für die Interessen anderer Konföderationen. «Alle europäischen Ligen und Vereine wurden besser und besser. Was wir jetzt machen müssen, ist uns von der UEFA zur FIFA zu bewegen, um diesen Erfolg auf die Fußball-Welt zu übertragen», sagte Infantino.

Seit vergangenen März versucht Infantino für eine Investoren-Offerte zur Vermarktung der neuen Wettbewerbe zu werben. Die UEFA-Vertreter bemängeln allerdings aus ihrer Sicht ungenügende Informationen über die Geldgeber und mögliche Konsequenzen des Mega-Deals und haben ihre Zustimmung bislang verweigert. Sie fürchten einen Bedeutungsverlust ihres Premiumprodukts Champions League. Das Thema wird Grindel und seine Kollegen beim Treffen des FIFA-Councils am 14. und 15. März in Miami wieder beschäftigen.

«Ich würde mich freuen, wenn wir in der Zusammenarbeit zwischen FIFA und UEFA zu einem konstruktiven Miteinander kommen. Das setzt natürlich auch voraus, dass mit Transparenz und mit Rücksicht auf die europäischen Interessen von Seiten der FIFA vorgegangen wird», hatte UEFA-Vizechef Grindel schon vor seiner Wiederwahl ins FIFA-betont.

Enger zusammenarbeiten müssen Ceferin und Grindel künftig auch mit Nsser al-Khelaifi als neuem Mitglied des UEFA-Exekutivkomitees. Der Katarer vertritt in dem Gremium gemeinsam mit Andrea Agnelli von Juventus Turin die European Club Association.

Die Wahl des 45-Jährigen ist umstritten, da Paris Saint-Germain in den vergangenen Jahre immer wieder gegen die Regeln des Financial Fairplay verstoßen hat. Das letzte Verfahren ist bei der UEFA weiter anhängig. Zudem ist al-Khelaifi Chef der Sendergruppe BeIn Media, die die Rechte an der Champions League im arabischen Raum hält. Grindel hatte vor der Wahl die Hoffnung geäußert, dass al-Khelaifi durch sein UEFA-Amt aktiv für eine Einhaltung der Regeln eintreten werde.

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