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Politik - 08.12.2018

Trumps Ex-Anwalt soll in Haft: US-Justiz will „deutliche“ Strafe für Cohen

Über 15 Jahre Donald Trumps persönlicher Anwalt: Michael Cohen.


Lange Zeit hält Anwalt Michael Cohen US-Präsident Donald Trump die Treue. Dann gesteht er, im Rahmen des Mandats Schweigegelder gezahlt und gelogen zu haben. Dafür wird er wohl ins Gefängnis gehen. Fürsprache erhält er von unerwarteter Seite.

Die US-Justiz strebt eine "deutliche" Haftstrafe für Anwalt Michael Cohen an, den früheren Rechtsvertreter von Präsident Donald Trump. Einen entsprechenden Antrag stellte die Bundesanwaltschaft vor einem New Yorker Gericht. Sie wirft Cohen unter anderem Verstöße gegen Steuer- und Wahlkampffinanzierungsgesetze sowie wissentliche Falschaussagen gegenüber dem Kongress vor. Das Strafmaß soll am Mittwoch verkündet werden.

Die Strafverfolger werfen ihm vor, über Jahre hinweg aus "persönlicher Gier" gegen eine Reihe von Gesetzen verstoßen zu haben. Seine Macht und seinen Einfluss habe er für "betrügerische Zwecke" eingesetzt, führte Bundesanwalt Robert Khuzami aus. Er empfahl eine Haftstrafe zwischen 51 und 63 Monaten für Cohen, der mehr als anderthalb Jahrzehnte lang persönlich und geschäftlich eng mit Trump verbunden war.

Cohen hatte sich erst kürzlich schuldig bekannt, den Kongress über Kontakte nach Moskau und ein Immobilienprojekt Trumps in der russischen Hauptstadt belogen zu haben. Dabei ging es um den geplanten Bau eines Trump-Hochhauses in Moskau.

Ansonsten beziehen sich die von der Bundesanwaltschaft vorgebrachten Vorwürfe gegen Cohen unter anderem auf Schweigegeldzahlungen an zwei angebliche frühere Sexpartnerinnen Trumps, die Pornodarstellerin Stormy Daniels und das frühere "Playboy"-Model Karen McDougal. Diese Zahlungen sollen gegen Gesetze zu Wahlkampffinanzierungen verstoßen haben.

In einem zweiten Papier attestierte Russland-Sonderermittler Robert Mueller Cohen eine zufriedenstellende Zusammenarbeit bei den Ermittlungen, die sich um die Einmischung Russlands in die US-Wahlen 2016 drehen. Cohen hatte sich schuldig bekannt und zur Zusammenarbeit mit den Behörden bereiterklärt, um seine drohende Gefängnisstrafe zu reduzieren. Die nun ausgesprochene Empfehlung aus New York deutet darauf hin, dass Cohen nicht in vollem Umfang mit den Ermittlern kooperiert hat.

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