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Politik - 01.11.2018

Trinkhalme, Teller, Besteck: EU-Staaten für Verbot von Einwegplastik

Trinkhalme und anderes Einwegplastik dürfte es in der EU bald nicht mehr geben.


Wattestäbchen, Strohhalme und Plastikgeschirr – all das soll bald aus Europa verschwinden. Bei ihrem Kampf gegen Plastikmüll bekommt die EU nun Schützenhilfe vom Rat der Mitgliedsstaaten. Damit wird das Verbot immer wahrscheinlicher.

Nach dem Parlament und der Kommission haben auch die Mitgliedstaaten der EU Einwegplastik offiziell den Kampf angesagt. "Wir werden Plastikprodukte verbieten, für die es gute Alternativen gibt", sagte die österreichische Ministerin für Nachhaltigkeit, Elisabeth Köstinger, stellvertretend für den Rat der Mitgliedstaaten in Brüssel. Vom Markt genommen werden sollen demnach etwa Wattestäbchen, Plastikgeschirr und Trinkhalme.

Die EU-Kommission hatte im Mai einen entsprechenden Vorschlag unterbreitet. Das Parlament stimmte bereits vergangene Woche für ein weitgehendes Verbot von Einwegplastik. Mit der Zustimmung der Mitgliedstaaten werden nun nach Angaben der österreichischen Ratspräsidentschaft am kommenden Dienstag die finalen Verhandlungen zwischen den drei Institutionen beginnen.

Im Ausschuss der Ständigen Vertreter in Brüssel habe es am Mittwoch keine Gegenstimme gegen das Plastikverbot gegeben, sagte ein Sprecher des Bundesumweltministeriums. Die Entscheidung sei ein "wichtiger Schritt gegen die Vermüllung unserer Umwelt mit Plastik". Bundesumweltministerin Svenja Schulze von der SPD hatte am Dienstag angekündigt, sich "entschieden" für das Verbot einsetzen zu wollen.

Neben dem Bann bestimmter Produkte sieht der Vorschlag vor, die Hersteller von Plastikprodukten an den Kosten für Säuberungsaktionen etwa an Stränden und in Parks zu beteiligen. Auch dies begrüße Schulze ausdrücklich, sagte der Ministeriumssprecher. "Wir hoffen jetzt auf eine zügige Einigung", damit in Deutschland 2019 mit der Umsetzung der Richtlinie begonnen werden kann.

Scharfe Kritik an der Entscheidung kam hingegen von der FDP: "Die EU versucht mit dem Plastik-Verbotskatalog ihr eigenes Politikversagen bei der Bekämpfung von Plastikmüll in den Meeren zu kaschieren", sagte die umweltpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Judith Skudelny. Die Liberalen fordern, eher bei den Abfallverwertungssystemen anzusetzen, um gegen die Verschmutzung durch Plastikmüll vorzugehen.

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