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Politik - 09.11.2018

Spott nach Ärmelkanal-Äußerung: Brexit-Minister Raab blamiert sich

Dominic Raab ist auf britischer Seite seit Juli 2018 als Minister für den Brexit zuständig.


Bei den Austrittsverhandlungen zwischen Großbritannien und der EU ist der Handel ein Kernpunkt. Brexit-Minister Raab sollte da eigentlich zu den Experten zählen. Über die Transportwege scheint er allerdings nicht sonderlich viel zu wissen.

Der britische Brexit-Minister Dominic Raab hat sich mit einer Äußerung zum Handel zwischen Großbritannien und dem Kontinent heftigen Spott eingehandelt. Ihm sei das volle Ausmaß der Bedeutung des Ärmelkanals für den Handel nicht klar gewesen, sagte Raab bei einer Technologiekonferenz in London. "Wenn man sich Großbritannien anschaut und sieht, wie wir mit Waren handeln, sind wir besonders abhängig von der Strecke Dover-Calais", sagte der Brexit-Minister. Deswegen wolle London ein sehr enges Brexit-Abkommen mit Brüssel, um sicherzustellen, dass der Handel über die Grenze so reibungslos wie möglich sei.

Ein Video von dem Redeauszug Raabs machte in sozialen Netzwerken die Runde. Es sorgte nicht nur bei Oppositionspolitikern für ungläubiges Staunen und Spott. Raab gilt als überzeugter Brexit-Anhänger. Bereits im Wahlkampf vor dem Brexit-Referendum 2016 hatten Wirtschaftsverbände, Unternehmen und Politiker immer wieder darauf hingewiesen, wie gefährlich ein EU-Austritt Großbritanniens für den Handel ist.

Die Strecke Dover-Calais ist die wichtigste Fährverbindung zwischen Großbritannien und dem Festland. Jährlich werden 2,5 Millionen Lastwagen über die Meeresenge transportiert. Darunter verläuft zudem der Eurotunnel.

Großbritannien tritt am 29. März aus der EU aus. Die Verhandlungen über den Austrittsvertrag sind weitgehend abgeschlossen. Noch fehlt aber eine Einigung über die Frage, wie nach dem Brexit Grenzkontrollen zwischen dem britischen Nordirland und dem EU-Mitglied Irland verhindert werden können. Ob es bald einen Durchbruch geben wird, scheint maßgeblich davon abzuhängen, ob Premierministerin Theresa May einen Kompromiss in ihrem Kabinett und später im Parlament verkaufen kann.

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