Rassistischer Kommentar: US-Sender wirft Star-Moderatorin raus

Ein Kommentar zu Halloween wurde ihr zum Verhängnis: Megan Kelly.

Die in den USA berühmte Moderatorin Megyn Kelly wird vom Sender NBC vor die Tür gesetzt. Grund ist ein als rassistisch kritisierter Kommentar der 47-Jährigen. Diese war durch ihre Fehde mit US-Präsident Trump zu weltweiter Bekanntheit gelangt.

Die US-Starmoderatorin Megyn Kelly muss nach einer Kontroverse um "Blackface"-Kommentare den TV-Sender NBC verlassen. Ihre Show "Megyn Kelly Today" werde abgesetzt, teilte NBC in der Nacht zum Samstag mit. Die 47-Jährige hatte darin in der vergangenen Woche über Halloween-Kostüme gesprochen und dabei gesagt, dass es in ihrer Jugend in Ordnung für weiße Menschen gewesen sei, sich das Gesicht schwarz anzumalen, "so lange man sich als bestimmte Person verkleidet".

Zahlreiche Menschen kritisierten diesen Kommentar scharf, das so genannte "Blackfacing" wird in den USA als sehr rassistisch angesehen. Kelly entschuldigte sich später. Nach dieser Sendung vom Dienstag waren nur noch Aufzeichnungen gelaufen.

Kelly war erst im vergangenen Jahr vom konservativen Sender Fox News mit einem hochdotierten Vertrag zum liberalen NBC gewechselt. Während des Präsidentschaftswahlkampfes war sie über die USA hinaus bekannt geworden, nachdem Donald Trump sie heftig beleidigt hatte.

Schlechte Quoten und Streit

Medienexperten vermuten, dass die Rassismus-Debatte um Kelly bei der Begründung für die Trennung nur die Spitze des Eisbergs war. Die Einschaltquoten der Kelly-Sendung bei NBC waren von Anfang an hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Zudem soll es Berichten zufolge größere Auseinandersetzungen mit der Sender-Führung bei NBC News, darunter auch mit Senderchef Andrew Lack, gegeben haben. Lack war wegen mehrerer Skandale in die Kritik geraten, unter anderem wegen seines Umgangs mit den Missbrauchsvorwürfen gegen den Filmproduzenten Harvey Weinstein.