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Politik - 08.11.2018

Merkel überlebt: Seehofer gibt CSU-Vorsitz wohl ab

Seehofer will den Posten als Innenminister behalten.


Mit dem Ausgang der Bayern-Wahl ist der Druck auf CSU-Chef Seehofer nochmals gestiegen. Der 69-Jährige will sich nach dem Ende der Koalitionsverhandlungen in Bayern erklären. Nun soll eine Entscheidung gefallen sein. Seehofer selbst dementiert.

CSU-Chef Horst Seehofer will in den nächsten Tagen sein Amt als Parteichef zur Verfügung stellen. Das hat n-tv aus Unionskreisen erfahren. Laut der "Zeit", die unter Berufung auf mehrere Vertraute aus dem Umfeld des 69-Jährigen zuerst darüber berichtet hatte, will Seehofer allerdings sein Amt als Bundesinnenminister behalten. Dem "Focus" zufolge soll Bayerns Regierungschef Markus Söder die Parteiführung übernehmen.

Wesentlicher Grund für die Entscheidung, von der Spitze der Partei abzurücken, sei der angekündigte Verzicht von Bundeskanzlerin Angela Merkel auf den Vorsitz der Schwesterpartei CDU. "Horst ist seitdem einfach wahnsinnig erleichtert, dass er nicht auch auf Merkels Männerfriedhof gelandet ist", zitiert die "Zeit" einen Vertrauten Seehofers.

Mit dem Verlust der absoluten Mehrheit der CSU in Bayern bei den jüngsten Landtagswahlen ist der Druck auf Seehofer nochmals gestiegen. Ehemalige Weggefährten sowie einzelne Verbände innerhalb der CSU hatten ihm den Rücktritt nahegelegt.

Seehofer selbst bezeichnete die Meldung der "Welt" gegenüber als eine "fette Ente". Bei seiner Zukunftsplanung wolle er "einen Schritt nach dem anderen" machen. Erst nach dem kommenden Montag werde er sich zu möglichen Konsequenzen aus der bayerischen Landtagswahl und über seine eigene politische Zukunft äußern. Am Montag will der wiedergewählte bayerische Ministerpräsident Markus Söder sein Kabinett im Landtag vorstellen. Seehofer hatte am Sonntag gesagt, er wolle "die Vorstellung und Vereidigung des Kabinetts nicht mit anderen Dingen belasten".

Laut dem "Focus"-Bericht soll Söder bei einem Sonderparteitag Anfang Dezember gewählt werden. Als aussichtsreicher Kandidat gilt ferner Europapolitiker Manfred Weber.

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