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Politik - 02.11.2018

Brinkhaus zur kommenden Wahl: „CDU-Vorsitz nicht gleich Kanzlerkandidatur“

Üblicherweise ist der Parteichef der natürliche Kanzlerkandidat der Union – doch das muss künftig nicht so sein, sagt Fraktionschef Brinkhaus.


Die CDU fiebert der Wahl ihres oder ihrer neuen Vorsitzenden im Dezember entgegen – ist das auch eine Entscheidung über die nächste Kanzlerkandidatur? Der Fraktionsvorsitzende Brinkhaus sagt nun seine Meinung dazu.

Mit der Wahl eines oder einer neuen CDU-Vorsitzenden wird nach den Worten von Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus keine Vorentscheidung über die nächste Kanzlerkandidatur gefällt. "Ich sehe da keinen Automatismus. Jetzt steht allein die Wahl des Parteivorsitzenden auf der Tagesordnung", sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Die Trennung von Kanzlerschaft und Parteivorsitz "kann gut funktionieren, wenn Fraktion, der oder die Parteivorsitzende und die Kanzlerin konstruktiv und vertrauensvoll zusammenarbeiten", betonte Brinkhaus. "Ich gehe davon aus, dass jeder Kandidat den Willen zur Zusammenarbeit hat. Moderne Politik ist Teamarbeit – die Zeit der Alpha-Typen ist vorbei."

Ihm sei "momentan vor allem das Profil eines CDU-Parteivorsitzenden wichtig", sagte er. "An der Spitze einer Volkspartei muss ein Brückenbauer stehen. Einer, der die unterschiedlichen Gruppen in der CDU zusammenführt und ausgleicht." Dabei gehe es "nicht um eine Verschiebung des Koordinatensystems nach links oder rechts." Bei der Landtagswahl in Hessen habe die CDU an die Grünen und auch an die AfD verloren. "Unser Anspruch muss sein, diese Wähler zurückzugewinnen", sagte er. "Die CDU muss Volkspartei bleiben."

Drei Kandidaten treten bislang an

Bislang haben drei CDU-Politiker angekündigt, für den Parteivorsitz zu kandidieren. Die bisherige Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer gilt als Vertraute und Wunschkandidatin der bisherigen Parteichefin Angela Merkel. Gesundheitsminister Jens Spahn möchte die Partei ebenfalls führen und steht für einen klar konservativeren Kurs. Er hat sich wiederholt kritisch gegenüber der flüchtlingsfreundlichen Politik von Kanzlerin Merkel geäußert.

Eine große Überraschung war die Kandidatur von Friedrich Merz, der seit neun Jahren kein politisches Amt mehr ausgeübt hat. Er gilt als Wirtschaftsliberaler und klassischer Konservativer, der einst die deutsche "Leitkultur" propagierte. Bei einer Pressekonferenz Mitte der Woche versuchte er aber auch, sich als Mann der Mitte darzustellen. Auf die Ankündigung seiner Kandidatur folgte Beifall von Wirtschaftsvertretern.

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