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Kultur - 22.12.2018

TV-Klassiker für Weihnachten: „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, Muppets und Co.

Es gibt eine Handvoll Weihnachtsklassiker, die wir jedes Jahr wieder sehen wollen. Wir stellen die sieben schönsten vor, die Sie sich in den Mediatheken oder auf Streaming-Plattformen sehen können.

Der Prinz (Pavel Trávnícek) passt Aschenbrödel (Libuse Safránková) den verlorenen Schuh an.

Fernsehen und Festtage – für viele Menschen gehört dies untrennbar zusammen. Gerade zu Weihnachten können die Feiertagsgucker aus dem Vollen schöpfen: Hunderte weihnachtlicher Filme schlummern in den Archiven der TV-Anstalten und sind auf Streaming-Plattformen wie Amazon Video oder Neftlix abrufbar. Aus der Flut von Weihnachtsfilmen haben sich im Laufe der Jahre einige Klassiker herauskristallisiert. Das sind unsere Favoriten.

Der Schöne: „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“

Es gibt Menschen, die können sich nicht vorstellen, dass es Weihnachten ohne diesen Film geben kann. Verständlich, denn diese Verfilmung des „Aschenputtel“-Motivs ist einfach nur schön. Liebevoll erzählt, mit Blick fürs Details inszeniert, mit einer überraschend selbstbewussten weiblichen Hauptfigur. Man kann einfach nicht anders, als mit Aschenbrödel zu leiden, wenn die Stiefmutter wieder böse zu ihr ist. Sich mit Aschenbrödel frei zu fühlen, wenn sie auf ihrem Schimmel Nikolaus durch den Wald jagt. Sich mit Aschenbrödel wie eine Prinzessin zu fühlen, wenn sie beim Ball mittanzt. Und sich natürlich mit Aschenbrödel in den Prinzen zu verknallen. Hach! Der Film ist mittlerweile 40 Jahre alt (was man der Topffrisur des Prinzen ein bisschen ansieht). Doch immer wieder schön.
Tschechoslowakei/DDR 1987, Regie: Václav Vorlíček, Buch: František Pavlíček. Hier finden Sie alle Sendetermine.

Der Rührende: Die Muppets Weihnachtsgeschichte

Charles Dickens‘ berühmtes „A Christmas Carol“ mal ganz anders verfilmt: Die meisten Rollen werden von den Muppets übernommen. Gonzo und Rizzo verfolgen im London des 19. Jahrhunderts die Geschichte des verbitterten Ebenezer Scrooge, gespielt von Oscar-Preisträger Sir Michael Caine. Der alte Geizkragen tyrannisiert seine Mitmenschen, wo er nur kann. Am Weihnachtstag tauchen plötzlich drei Geister bei ihm auf. Durch diese Begegnung lernt er Mitgefühl, Nächstenliebe und damit die wahre Bedeutung von Weihnachten kennen. Regie führt hier Brian Henson – Sohn des Muppets-Erfinders Jim Henson.
USA 1992, Regie: Brian Henson. Mit: Sir Michael Caine, Steven Mackintosh, die Muppets, Meredith Braun

Der Spätzünder: Ist das Leben nicht schön?

Als dieser Film 1946 erschien, floptte er an den Kinokassen. Dass dieser Film doch noch zum Klassiker avancierte, kam eher zufällig. Weil 1974 das Copyright verfiel und sich keiner um die Rechte kümmerte, strahlten die Fernsehsender den Streifen kostenlos aus. So entdeckte eine junge Generation diesen Film neu – und mehr als 30 Jahre nach seiner Entstehung avancierte „Ist das Leben nicht schön?“ doch noch zum Kultfilm. Inzwischen zählt er in vielen Rankings zu den 100 besten Filmen aller Zeiten. Ausgerechnet an Heiligabend steht der herzensgute George Bailey (James Stewart) vor dem finanziellen Ruin und will daraufhin seinem Leben ein Ende setzen. Der Rettungsengel Clarence will dies mit allen Mitteln verhindern. Denn nur wenn er ein Menschenleben rettet, bekommt er endlich seine Flügel. Er präsentiert Bailey eine Vision, wie die Welt sich entwickelt hätte, wenn er nie geboren worden wäre. Seine Heimatstadt Bedford Falls wäre in die Hände des geldgierigen Mr. Potter (Lionel Barrymore) gefallen und verkommen. Regisseur Frank Capra nutzt diese Geschichte, um zu demonstrieren, wie sich der amerikanische Traum in sein Gegenteil verkehrt, wenn statt Gemeinsinn nur noch Egoismus vorherrscht. Natürlich geht das Ganze gut aus, sodass für jede Menge Tränen gesorgt ist. Mit diesem Film weint aber niemand unter seinem Niveau.
USA 1947, Regie: Frank Capra. Mit: Lionel Barrymore, James Stewart, Donna Reed, Thomas Mitchell.

Der Kitschige: Der kleine Lord

Die „Heidi“-Geschichte in männlich: Der achtjährige Ceddie lebt mit seiner verwitweten Mutter im Armenviertel von New York, ohne seine adelige Herkunft zu ahnen. Bis ihn sein Großvater, der Graf von Dorincourt, zu sich nach England holt, um ihn zu seinem standesgemäßen Erben zu erziehen. Der alte Herr – großartig gespielt von Sir Alec Guinness – ist verbittert und geizig. Doch schon bald gelingt es Ceddie, dessen kaltes Herz zu erwärmen – und das der Zuschauer gleich mit. Regisseur Jack Gold verband hier eine gelungene Milieustudie aus dem viktorianischen Zeitalter mit einem Appell zur Menschlichkeit.
Großbritannien 1980, Regie: Jack Gold, Mit: Rick Schroder, Alec Guinness, Eric Porter, Colin Blakely, Connie Booth, Rachel Kempson

Der Gruselige: „Tim Burton’s Nightmare Before Christmas“

Dieses skurrile Fantasy-Spektakel basiert auf Charakteren, die Tim Burton entworfen hat. Dessen Vorliebe für Späße mit Gruselelementen beherrscht die Geschichte von dem spindeldürren Gerippe Jack Skellington, der in der Halloween-Stadt lebt und plötzlich in eine seltsame und faszinierende Gegenwelt gerät: In der Weihnachtsstadt ist alles ganz bunt und die Menschen sind fröhlich. Jack beschließt, den Weihnachtsmann zu entführen, um dessen Platz einzunehmen und selbst die Kinder dieser Welt zu bescheren – mit gruseligem Halloween-Spielzeug. Nur seine Freundin Sally ahnt das bevorstehende Desaster. Obwohl an ein Happy-End gedacht wurde, bricht der Film mit allen Gesetzen des Animationsfilms, denn die Helden sind weder lieb noch besonders putzig, dafür aber herrlich gemein und morbide. Geeignet für alle, die Weihnachtern anders als mit Walnüssen, Lebkuchen und Advendskranz feiern wollen.
USA 1993, Regie: Henry Selick, Musik: Danny Elfman, Produzent: Tim Burton und Denise De Novi

Der Musikalische: „White Christmas“

Dieser US-Klassiker hat zwar keine erwähnenswerte Handlung, dafür aber jede Menge andere Qualitäten: Hochrangige Schauspieler (Bing Crosby, Danny Kaye, Rosemary Clooney), bunte Bilder, tolle Musik, und das alles erstklassig in Szene gesetzt von „Casablanca“-Regisseur Michael Curtiz. Crosby und Kaye spielen zwei singende und tanzende Künstler, die sich – beruflich wie privat – mit einem weiblichen Duo zusammenschließen. Gemeinsam wollen sie mit einer Show das marode Ski-Hotel retten, das dem General gehört, in dessen Einheit sie im Zweiten Weltkrieg gekämpft haben. Der großartige Soundtrack von Irving Berlin sorgt für den richtigen Swing am heiligen Abend.
USA 1954, Regie: Michael Curtiz, Musik: Irving Berlin. Mit: Bing Crosby, Danny Kaye, Rosemary Clooney, Dean Jagger

Der Lustige: „Die Muppets feiern Weihnacht“

Das hatte sich Mutter Bär ganz anders vorgestellt: Dieses Jahr wollte sie Weihnachten eigentlich im sonnigen Kalifornien verbringen. Doc und sein Hund Sprocket haben versprochen, in der Zwischenzeit das Haus zu hüten und freuen sich auf ruhige Festtage. Doch daraus wird nichts, denn plötzlich steht Fozzie Bär mit all seinen Freunden vor der Tür: Kermit und sein Neffe Robin, Gonzo und all die vielen anderen Muppets. Nur Miss Piggy fehlt noch, da sie einen Fototermin hat. Doc freundet sich mit dem Völkchen an und hilft, das Haus weihnachtlich zu dekorieren, während immer mehr Gäste zum Fest eintreffen: Waldorf und Statler, die alten Meckerköpfe. Ernie, Bert und die anderen „Sesamstraßen“-Bewohner. Sogar die Fraggles haben den weiten Weg auf sich genommen, um gemeinsam mit den anderen Mitgliedern des Henson-Universums zu feiern. Auch einen Running Gag gibt es: Was bei „Dinner for one“ der Tigerkopf, ist bei den Muppets die vereiste Türschwelle: Ständig stolpert jemand darüber. Und so heißt es bei jedem Neuankömmling wieder: „Vorsicht, die Schwelle“.
Großbritannien 1987, Regie: Brian Henson, Buch: Jerry Juhl

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