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Wissen und Technik - 19.12.2018

Ganz weit draußen: Äußerster Zwergplanet des Sonnensystems entdeckt

Forscher haben einen nur 500 Kilometer Durchmesser großen Gesteinsbrocken als den bisher am weitesten von der Sonne entfernten Miniplaneten identifiziert.

Forscher der Carnegie Institution for Science haben den wohl am weitesten von der Erde entfernten Zwergplaneten entdeckt: „2018…

Astronomen haben das am weitesten entfernte Objekt im Sonnensystem entdeckt, das der Menschheit bisher bekannt ist. Das vermutlich kugelförmige Objekt wurde vorläufig „2018 VG18“ getauft und trägt den Spitznamen „Farout“, was wörtlich übersetzt „Weitdraußen“ bedeutet. Das Minor Planet Center der internationalen Astronomen-Vereinigung IAU kündigte die Entdeckung am Montag (Ortszeit) an.

Ein Zwergplanet wie Pluto

Das Objekt hat schätzungsweise einen Durchmesser von 500 Kilometern, was etwa einem Zehntel von Merkur entsprechen würde, dem kleinsten Planeten im Sonnensystem. Farout wäre damit ein Zwergplanet wie Pluto, der einen Durchmesser von etwa 2400 Kilometern hat. Er gibt außerdem einen pinken Farbton ab, was meist mit Eis in Verbindung gebracht wird. Wegen seiner großen Entfernung könnte Farout mehr als 1000 Jahre brauchen, um die Sonne einmal zu umrunden.

Der Abstand zwischen Sonne und Erde wird als Astronomische Einheit (AU) bezeichnet, was etwa 150 Millionen Kilometern entspricht. Farout ist etwa 120 AU, der Zwergplanet Eris 96 AU und Pluto 34 AU entfernt. Entdeckt hatten das zuvor unbekannte Objekt drei Astronomen aus Washington, Hawaii und Arizona. Die ersten Aufnahmen hatte ein Teleskop auf Hawaii geliefert, an einem Observatorium in Chile wurde Farout dann erneut gesichtet.

Entdeckt mit Weitwinkel-Digitalkameras

„Wir erforschen endlich die Ränder unseres Sonnensystems, weit über Pluto hinaus“, sagte Chad Trujillo, einer der drei Entdecker, der Carnegie Institution for Science zufolge. Mit ein Grund dafür seien neue Weitwinkel-Digitalkameras auf einigen der weltgrößten Teleskope. Betrieben wird das Teleskop, das die ersten Aufnahmen von Farout machte, von Japan mit einem Zusammenschluss aus Universitäten in den USA und mehreren Forschungseinrichtungen. (dpa)

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