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Wissen und Technik - 21.02.2019

Forscher entdecken eine seit mehr als 100 Jahren ausgestorben geglaubte Schildkrötenart

Laut dem ecuardorianischen Umweltminister wurde die Schildkröte gestern Nachmittag auf der Insel Fernandina entdeckt.

Galápagos-Riesenschildkröten können 150 bis 200 Jahre alt und über 300 Kilogramm schwer werden.

Auf der Galápagosinsel Fernandina ist eine Schildkröte einer seit über einem Jahrhundert für ausgestorben gehaltenen Art gefunden worden. Das berichtete der ecuadorianische Umweltminister Marcelo Mata gestern Abend via Twitter und fügte mehrere Fotos der Schildkröte und der glücklichen Wiederentdecker an.

Sie sollen das Exemplar der Art Chelonoidis phantasticus im Rahmen einer von der US-Umweltorganisation „Galápagos Conservancy“ organisierten Expedition entdeckt haben. Es handele sich um eine ausgewachsene weibliche Schildkröte, twitterte Mata.

Im April 1906 sei das erste und bis dahin letzte Exemplar dieser Unterart der Galápagos-Riesenschildkröte von Teilnehmern einer Expedition der „California Academy of Sciences“- Expedition gefunden worden, gibt das Galápagos Conservacy an. Man hätte die Art aufgrund der Vulkanausbrüche in den letzten Jahrhunderten für ausgestorben gehalten, es hätte aber vereinzelt auch Beobachtungen gegeben, die vermuten ließen, dass es doch noch ein paar ganz wenige Exemplare auf der Insel geben könnte. Auch die Internationalen Union zur Bewahrung der Natur (International Union for Conservation of Nature (IUCN)) stufte die Chelonoidis phantasticus 2017 als „vom Aussterben bedroht (eventuell ausgestorben)“ ein.

Fünf der ehemals 15 Arten galten bereits als ausgestorben – jetzt sind es wohl nur noch vier

Die Galápagos-Inseln, ein etwa 1000 Kilometer westlich von Ecuardor isoliert im Pazifik gelegenes Archipel, beherbergen die weltweit größte Zahl an endemischen Arten – also Arten, die nur dort vorkommen. Ein Besuch der seit 1979 zum Unesco-Weltkulturerbe gehörenden Inseln, hat den britischen Wissenschaftler Charles Darwin 1835 zu seiner Evolutionstheorie inspiriert.

Die Chelonoidis phantasticus eingeschlossen, gab es wohl einmal 15 verschiedene Galápagos-Riesenschildkröten, wovon fünf bis gestern bereits als ausgestorben galten. „Lonesome George“ etwa, der im Juni 2012 starb, wurde als vermutlich letzter Vertreter der Unterart Chelonoidis nigra abingdonii weltbekannt. Bei den zehn übrigen Arten wird der Bestand heute auf insgesamt 12.000 bis 15.000 Tiere geschätzt. Sie sind im Washingtoner Artenschutzabkommen auf der höchsten Schutzstufe gelistet.

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