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Sport - 26.10.2018

Rebensburg bei Alpin-Start in Sölden größte Hoffnung

Sölden (dpa) – Felix Neureuther war noch gar nicht in Sölden angekommen und stand dennoch im Mittelpunkt.
Ob der größte Sympathieträger der deutschen Alpinen beim Auftaktrennen in den WM-Winter trotz seiner jüngsten Rückenprobleme fahren kann oder nicht, war eine der meistgestellten Fragen vor dem Wochenende. Nur die Diskussion, ob die beiden Riesenslaloms bei Damen und Herren wegen der schlechten Wettervorhersagen überhaupt gestartet werden können, war im Umfeld des Deutschen Skiverbands genauso präsent.
Mit wie viel Zuversicht und Rückenwind die Verantwortlichen des DSV das Ötztal aber verlassen, hängt wohl viel mehr vom Abschneiden von Viktoria Rebensburg ab. Als Siegerin des vergangenen Jahres und beste Riesenslalom-Fahrerin der vergangenen Saison ist sie am Samstag (10.00/13.00 Uhr) im Gegensatz zu Neureuther tags darauf eine der Favoritinnen. Und kann im Vollbesitz ihrer Kräfte viel wahrscheinlicher für etwas Zählbares sorgen.
«Ein Opening mit einem Podium ist immer eine Headline, ist immer Klasse und ist immer ein Wunschgedanke für uns», betonte Alpinchef Wolfgang Maier vor dem ersten Wettkampf des langen Winters mit insgesamt 40 Rennen bei den Damen und 42 bei den Herren – plus Weltmeisterschaft im schwedischen Are im Februar.
Als Rebensburg 2017 auf dem Rettenbachgletscher vor der Weltmeisterin Tessa Worley aus Frankreich gewann, trug sie der Erfolg zu einem herausragenden Start mit drei Podestplätzen in ihren vier ersten Rennen und am Ende zur ersten Riesenslalom-Kugel seit 2012. Selbstverständnis, Selbstbewusstsein und die Überzeugung im Sommer vieles richtig gemacht zu haben, sind wichtige Faktoren.
Zumal Rebensburg sich im Frühjahr nochmals intensiv die Frage stellte, warum sie trotz Bestform tatsächlich ohne Olympia-Medaille aus Südkorea heimfliegen musste. «Speziell nach dem letzten Rennen, als es vorbei war, hat mich das beschäftigt», berichtete sie. Ob die kleinen Anpassungen in den vergangenen Monaten sich gelohnt haben, dafür ist Sölden direkt ein wichtiger Fingerzeig. «Es geht wieder von Null los, die Fragezeichen im Kopf sind wieder da. Man weiß nicht, wo man steht», beschrieb sie ihre Emotionen. «Die Stimmung ist wie immer in Sölden: Das Kribbeln ist da, definitiv.»
Glaubt man Ragnhild Mowinckel, muss sich Rebensburg allerdings gar nicht so viele Gedanken um ihre Fähigkeiten machen. «Sie ist in allem gut. Sie hat eine wunderschöne Technik und alles bei ihr sieht so einfach und leicht aus», sagte die Norwegerin, die bei Olympia mit zwei Silbermedaillen im Gepäck abreiste.
Sorgen machen könnte sich Rebensburg vielleicht eher über die Reaktionen vieler Herren, falls sie am Samstag zum dritten Mal gewinnt. Denn sowohl 2010 (Nebel) als auch im vergangenen Jahr (Sturm) verhinderte das Wetter ein Rennen am Sonntag. «Wenn es so kommen würde, täte es mir leid für die Herren. Aber ich hätte auch nichts dagegen», sagte Rebensburg. Neureuther vielleicht auch nicht.

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