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Sport - 12.03.2019

Rache-Pläne und Trainer-Rückkehr: München empfängt Berlin

Im Vorjahr standen sich München und Berlin noch im Endspiel der DEL gegenüber, nach sieben spannenden Matches jubelten die Bayern. Dafür wollen die Hauptstädter nun Revanche. Diesmal müssen sie schon im Viertelfinale gegen den Serienmeister ran – doch dieser ist gewarnt.

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München (dpa) – Final-Revanche, Duell der Serienchampions, brisante Wiedersehen der Ex-Coaches: Mit dem Aufeinandertreffen des EHC Red Bull München und der Eisbären Berlin im Viertelfinale darf die DEL schon zum Playoff-Auftakt auf ein Eishockey-Schmankerl hoffen.

321 Tage nach dem Meister-Showdown in München sind die wiedererstarkten Berliner am Mittwoch (19.30 Uhr) erneut für ein K.o.-Spiel in Bayern zu Gast – und das nicht zum letzten Mal.

«Das wird ein Kampf über sechs oder sieben Spiele», prognostizierte Münchens Nationalspieler Patrick Hager. Sein ehemaliger Meister-Teamkollege und jetziger Eisbär Florian Kettemer hofft auf eine «richtig geile Serie» und scheute am Dienstag nicht vor einer Kampfansage zurück: «Ganz klar, wir wollen deutscher Meister werden. Da müssen wir gegen die Besten spielen, und die Besten schlagen.»

In den drei Titel-Jahren waren die Münchner jeweils nahezu makellos in die Playoffs gestartet. So groß wie dieses Mal dürfte die Herausforderung aber noch nie gewesen sein. «Mit Berlin haben wir die stärkste Mannschaft getroffen», sagte Torhüter Danny aus den Birken. Für den Titelverteidiger lauern Gefahren in der Best-of-Seven-Serie – gegen all die das Team von Coach Don Jackson Mittel zu haben scheint.

Könnte Berlin nach einer mauen Saison und dem neunten Vorrundenplatz unterschätzt werden? «Sie waren das ganze Jahr angeschlagen, aber jetzt sind sie topfit», sagte Keeper aus den Birken. «Wir dürfen uns nicht täuschen lassen», mahnte Jackson. Ist der EHC nach drei Titeln in Serie satt? Im Gegenteil, meint Hager. «Wenn du einmal die Erfahrung gemacht hast, was zu gewinnen, dieses Gefühl erlebt hast, am Ende den Pokal zu kriegen, diesen Adrenalinschub mitzumachen, dann strebst du noch mehr danach, das Gefühl wieder zu haben.»

Das Gefühl kennen aber auch ein paar Berliner, allen voran Kapitän André Rankel sowie die Abwehr-Routiniers Frank Hördler und Jens Baxmann. Sie waren vor rund einem Jahrzehnt Teil eines Berliner Über-Teams, das sieben Meisterschaften in der Deutschen Eishockey Liga in neun Jahren einfuhr. Wie es ist, ein Finale zu verlieren, merkten sie erst in der vorigen Saison. «Gerade die Jungs wollen die Scharte auswetzen», sagte Münchens Nationalstürmer Frank Mauer. Auch Keeper aus den Birken ist sich sicher: «Die wollen Rache nehmen.»

Als ob die Begegnung nicht schon reizvoll genug wäre, sorgt die Trainerkonstellation für Extra-Würze. Jackson ist nämlich nicht der einzige Ex-Berliner in Bayern. Sein Assistent Clément Jodoin war bis Dezember 2018 noch Chefcoach bei den Eisbären, ehe er gehen musste und im Januar von München verpflichtet wurde. «Ja, der kennt die Spieler», sagte Verteidiger Konrad Abeltshauser, sieht Jodoin aber nicht als großen Wettbewerbsvorteil. «Der Don kennt die auch.»

Die Hauptstädter wissen um ihre Außenseiterrolle. Mut gibt ihnen nach Monaten voller Rückschlägen und Verletzungen, dass rechtzeitig zu den Playoffs der Kader wieder gesund ist und die Form stimmt. Zuletzt gewannen die Eisbären acht von neun Partien, darunter die beiden in den Pre-Playoffs gegen Straubing. «Wir wollen an den positiven Trend der letzten Spiele anknüpfen», sagte Interimstrainer Stéphane Richer.

Die Münchner wurden noch gefragt, ob es überhaupt ein anderes Finale als gegen Mannheim geben könne. Wie Red Bull zeigten auch die Adler eine überragende Vorrunde und holten sogar Platz eins. Sie sind im Viertelfinale gegen Nürnberg klarer Favorit. Aber Vorsicht, meinte Abeltshauser: «Im Sport passieren die wildesten Sachen. Ingolstadt ist schon mal aus den Pre-Playoffs raus Meister geworden.» Das war 2014, Ingolstadt war Neunter der Hauptrunde – so wie jetzt Berlin.

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