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Sport - 12.03.2019

Frahn entschuldigt sich: Kein Sympathisant eines Neo-Nazis

Daniel Frahn entschuldigt sich für seinen umstrittenen Jubel bei einem Regionalliga-Spiel, das seit Samstag in den Schlagzeilen ist. Der 31-Jährige betont: «Ich bin KEIN Nazi und werde es auch NIE sein!»

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Chemnitz (dpa) – Daniel Frahn ist nicht irgendwer. 31 Jahre alt, einst Kapitän bei RB Leipzig. Er schoss 93 Tore in 163 Pflichtspielen für die Roten Bullen, stieg mit dem Verein von der Regionalliga in die dritte und von der dritten in die zweite Liga auf.

Eine Führungs-, eine Identifikationsfigur. So wie in Chemnitz. Einer, den die Fans lieben und verehren. Das wird jetzt erst recht deutlich. Frahn entschuldigte sich für seinen umstrittenen Jubel beim Spiel des Chemnitzer FC am vergangenen Samstag. «Ihr sollt wissen, und die die mich kennen wissen das, ich bin KEIN Nazi und werde es auch NIE sein!», schrieb der Angreifer des Fußball-Regionalligisten aus seiner Facebook-Seite. Der 31-Jährige hatte nach dem Tod eines rechtsextremen Fans ein T-Shirt mit der Aufschrift «Support your local Hools» (unterstütze deine lokalen Hools) hochgehalten. Es habe nicht dazu gedient, ein politisches Statement zu setzen, schreibt Frahn.

«Mir war auch nicht bewusst, dass dieses Shirt so tief in der Neo-Nazi Szene verankert ist», ergänzte der Mittelstürmer. Dafür wollte er sich aufrichtig und ehrlich entschuldigen. «Als aller erstes möchte ich klarstellen, dass ich KEIN Sympathisant eines Neo-Nazis bin! Auch teile ich diese politische Einstellung NICHT und trage auch keine rechten Gedanken in mir.»

Für seine Aussagen erhielt er in den sozialen Netzwerken überwiegend sehr positive Zustimmung. Er ist auch in Chemnitz nicht irgendwer. 59-maliger Torschütze in 113 Pflichtspielen. Den Abstieg in die Regionalliga machte Frahn im vergangenen Jahr mit, blieb beim CFC und versucht nun, den Tabellenführer wie einst RB von der Regionalliga in die dritte Liga zu schießen.

Auch beim 4:4 gegen die VSG Altglienicke hatte Frahn getroffen und danach das T-Shirt entgegengenommen. Vor dem Spiel hatte es im Stadion die umstrittene Trauerbekundung für den toten Fan gegeben, der Mitbegründer einer ehemaligen rechtsextremen Organisation gewesen sein soll.

Für seine Geste war Frahn in einer ersten Reaktion des Vereins am Sonntag mit einer Geldstrafe belegt worden. Frahn erklärte nun auch, warum er sich zunächst nicht zu seiner Aktion geäußert hatte. «Ich brauchte einfach die Zeit, um mich zu sammeln», schrieb Frahn, der von Mitte 2010 bis Mitte 2015 bei RB Leipzig gespielt hatte und dort sogar Kapitän gewesen war. Über den 1. FC Heidenheim kam Frahn im Januar 2016 nach Chemnitz.

Er stehe für Respekt, Offenheit, Meinungsfreiheit und Toleranz. «Viele meiner Freunde kommen aus den verschiedensten Ländern dieser Welt und vor allem meine Familie mit Migrationshintergründen – Tante, Cousins und deren Familie – liebe ich über alles», schrieb Frahn.

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