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Sport - 26.11.2018

«Fantastisch»: Fliegender Wellinger grinst und jubelt

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Kuusamo (dpa) – Andreas Wellinger hatte sein Grinsen zurück und brüllte seine ganze Freude in die Kamera. Der Olympiasieger von Pyeongchang hat sich nach schweren Monaten und einem harten Sommer in der Weltspitze zurückgemeldet und erstmals in diesem Winter den Sprung auf das Podest geschafft.
«Das ist ein fantastisches Ergebnis. Er hat einen super Wettkampf gemacht», lobte Bundestrainer Werner Schuster den 23-Jährigen nach Platz zwei in Kuusamo. Mit 136 Metern und einem Fabelflug auf 145,5 Meter meldete sich Wellinger im Konzert der Großen zurück und musste sich lediglich dem derzeit überragenden Ryoyu Kobayashi aus Japan geschlagen geben.
«Ich konnte das Gefühl von der Quali gut mitnehmen», sagte Wellinger. Für den Ruhpoldinger endet damit eine bemerkenswerte Durststrecke, die nach seinen drei Medaillen bei Olympia in Pyeongchang begonnen hatte: Die Ränge acht, 15, 13, 22 und 36 hatte er danach im Frühjahr belegt. Im Weltcup schaffte er es Ende Januar letztmals in einem Einzel auf das Treppchen.
Wellinger fiel nach Olympia in ein Loch, aus dem er erst jetzt wieder richtig rausgeklettert ist. «Ich hätte nicht gedacht, dass man den Stoch noch toppen kann», sagte Schuster im ZDF über den Sprung seines Top-Athleten, den dieser bei der Weite von 145,5 Metern sogar noch mit einer sauberen Landung veredelte. «Mit meinen Sprüngen bin ich mehr als zufrieden», analysierte Wellinger.
Stephan Leyhe als Sechster und Karl Geiger als Achter komplettierten das starke Teamergebnis, bei dem Richard Freitag (14.) und Markus Eisenbichler (25.) hinter den Erwartungen zurückblieben. «Es gab mehr Licht als Schatten in unserem Team», befand Schuster. Der letztjährige Gesamtzweite Freitag merkte an: «Ich hab irgendwie oben eine Kurve drin, ich komme einfach nicht gerade raus. Das ist ein bisschen ärgerlich. Es ist Luft nach oben, was ich auch bei den Sprüngen merke.»
Bei der Rückkehr von Severin Freund, der die Plätze 29 und 31 bei den beiden Einzeln belegte, mussten allerdings alle DSV-Adler zusehen, wie der Japaner Ryoyu Kobayashi alle deklassierte. Mit 147,5 Metern stellte er im zweiten Sprung den Schanzenrekord ein, die komplette Konkurrenz distanzierte er um umgerechnet zwölf Meter. «Er bleibt, glaube ich, noch länger an der Spitze», sagte Schuster. Dritter wurde der Pole Kamil Stoch, der schon wieder stark in Form ist, bislang aber noch keinen Sieg holen konnte.
«Unser kleiner Japaner ist geflogen wie ein Blatt Papier», lobte derweil Wellinger seinen Rivalen Kobayashi – mit breitem Grinsen im Gesicht und ohne Anflug von Neid. Die Bilanz des 22 Jahre alten Japaners im bisher kurzen Winter liest sich exzellent: Zwei Siege im finnischen Kuusamo und Platz drei vor einer Woche in Wisla, weil er beim ersten Sprung in den Schnee gegriffen hatte. «Er ist momentan beim Absprung der Stärkste des ganzen Feldes, der hat sich angemeldet und der wird sich nicht mehr so schnell wieder abmelden», sagte Trainer Schuster.
Bis zum Beginn der Vierschanzentournee Ende Dezember sind es nur noch weniger als fünf Wochen. Am kommenden Wochenende machen Wellinger und Co. im russischen Nischni Tagil Station.

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