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Politik - 06.12.2018

Vierter Kandidat?: Hessischer Unternehmer will Parteivorsitz

Unternehmer Andreas Ritzenhoff möchte wohl auch CDU-Chef werden.


Morgen wird auf dem CDU-Parteitag ein neuer Vorsitzender gewählt. Nun scheint neben Spahn, Merz und Kramp-Karrenbauer auch ein Unternehmer aus Hessen Parteichef werden zu wollen. Er selbst rechnet sich Chancen aus.

Drei Kandidaten sind bisher offiziell vorgeschlagen für den künftigen CDU-Vorsitz – es könnten aber noch mehr werden. Gute Chancen, auf dem Parteitag von einem Delegierten förmlich vorgeschlagen zu werden, rechnet sich der hessische Unternehmer Andreas Ritzenhoff aus. "Ich bin zuversichtlich, dass mich ein Delegierter zur Wahl vorschlägt", sagte der 62-Jährige. "Ich habe mit Delegierten gesprochen."

Ritzenhoff ist geschäftsführender Inhaber der Firma Seidel aus Marburg. Er ist erst seit Frühjahr diesen Jahres in der CDU, sieht sich aber seit vielen Jahrzehnten als politischer Mensch. Inhaltlich spricht er sich für einen "Masterplan" für ein souveränes Europa aus. "Präsident Emmanuel Macron hat uns vor kurzem im Bundestag wiederholt eingeladen, die Vereinigung Europas mit unseren französischen Freunden kraftvoll voranzutreiben", sagte er. "Wenn wir es nicht schaffen, in wenigen Jahren eine gemeinsame europäische Nation zu bilden, besteht die Gefahr, dass die Chance für immer vertan ist. Außenpolitik, Verteidigung, Einwanderungspolitik und Industriepolitik sind typische Ressorts, die in einer europäischen Regierung gebündelt werden müssen."

Ritzenhoffs Pläne

Deutschland müsse außerdem wieder zurück zur Spitzenqualität: "Unsere Autobahnen sind eine riesige Baustelle. Bei der Bahn gibt es massive Probleme, ebenso wie beim Mobilfunknetz oder der Ausrüstung der Bundeswehr. Dafür brauchen wir mehr wirtschaftliche Kompetenz in der politischen Führung."

Der Unternehmer wirbt auch für mehr Klimaschutz. Folgen der Klimaerwärmung hätten im vergangenen Sommer in Deutschland zu Ernteausfällen im Wert von mehr als einer Milliarde Euro geführt. Starkregen oder Stürme würden große Schäden verursachen und viele Menschenleben kosten. "Wir müssen für den Klima- und Umweltschutz viel mehr tun, als die Bundesregierung derzeit vorhat", sagt Ritzenhoff.

Die "soziale Frage" unserer Zeit seien die Wohnungs- und Mietpreise: "Immer mehr Menschen verschulden sich, immer mehr werden aus ihrer vertrauten Welt vertrieben – wegen maßloser Mietsteigerungen. Viele Immobilien werden ohne Begrenzung von ausländischen Investoren oder Privatpersonen als Spekulationsobjekte gekauft." Es brauche neue Regeln, so der potenzielle vierte Kandidat.

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