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Politik - 06.12.2018

Ringen um CDU-Vorsitz: Altmaier geht Schäuble an

Peter Altmaier würde gern Annegret Kramp-Karrenbauer als neue CDU-Vorsitzende sehen.


Der „Damm“, sagt Wirtschaftsminister Altmaier, ist „gebrochen“: Weil sich sein Parteikollege Schäuble öffentlich zu Merz bekennt, macht der Saarländer Altmaier deutlich, wen er für den besseren Kandidaten für den CDU-Vorsitz hält.

Vor der Wahl des CDU-Vorsitzes verschärft sich in der Union der Ton. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier kritisierte Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble wegen seiner Wahlempfehlung für den Kandidaten Friedrich Merz. Der Vorstoß von Schäuble habe ihn überrascht und gewundert, damit sei der "Damm gebrochen", sagte Altmaier der Düsseldorfer "Rheinischen Post".

Er persönlich habe seine Präferenz für Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer aus Respekt vor den Delegierten bislang nicht öffentlich geäußert, sagte Altmaier. "Da Wolfgang Schäuble nun den Damm gebrochen hat, kann ich sagen: Ich bin überzeugt, dass wir mit Annegret Kramp-Karrenbauer die beste Chance haben, die CDU zu einen und Wahlen zu gewinnen. Das hat sie mehrfach unter schwierigen Bedingungen im Saarland als Innenministerin und Ministerpräsidentin bewiesen." Merz würde zwar "sicherlich der FDP viele Stimmen abjagen", sagte Altmaier, der wie Kramp-Karrenbauer aus dem Saarland stammt. Die CDU müsse aber in der Mitte verankert bleiben.

Spahn von Kandidatur abgeraten

Auch Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul sprach sich für Kramp-Karrenbauer aus und kündigte an, beim Bundesparteitag der CDU für die Generalsekretärin zu stimmen. "Ich werde in Hamburg Annegret Kramp-Karrenbauer wählen, weil ich möchte, dass die CDU eine Volkspartei bleibt mit Chancen auf Wahlergebnisse in Richtung 40 Prozent", sagte Reul der "Rheinischen Post".

Der Parlamentarische Staatssekretär im Entwicklungsministerium, Norbert Barthle, legte derweil Bundesgesundheitsminister Jens Spahn einen Verzicht auf die Kandidatur für den CDU-Vorsitz nahe. "Würde er mich persönlich um Rat fragen, würde ich ihm sagen, dass es klug wäre, nicht anzutreten", sagte Barthle der "Rheinischen Post". Es sei erkennbar, dass Spahn nicht gegen Kramp-Karrenbauer oder Merz gewinnen könne.

Die CDU wird bei ihrem an diesem Freitag beginnenden Parteitag in Hamburg den Nachfolger oder die Nachfolgerin von Parteichefin Angela Merkel an der Parteispitze wählen. Die Bundeskanzlerin hatte angekündigt, den Parteivorsitz nach mehr als 18 Jahren abzugeben.

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