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Politik - 24.10.2018

Reaktion auf Tötung Khashoggis: Auch London entzieht Verdächtigen Visa

Demonstranten protestieren vor der saudischen Botschaft in Washington gegen die Tötung Khashoggis.


Zunächst reagieren die USA mit Einreisesperren auf die Tötung des saudi-arabischen Journalisten Khashoggi, jetzt zieht Großbritannien nach. Verdächtige in dem Fall dürfen ab sofort nicht mehr nach Großbritannien einreisen. Und auch Frankreich droht mit Sanktionen.

Im Fall des getöteten saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi hat nach den USA auch Großbritannien Einreisesperren gegen Verdächtige verhängt. Ihnen werde das Visum entzogen, teilte die britische Premierministerin Theresa May mit. "Wenn diese Personen derzeit über ein Visum verfügen, dann wird es ihnen heute entzogen."

Damit solle verhindert werden, dass die Verdächtigen im Fall Khashoggi nach Großbritannien einreisen könnten, sagte May im britischen Parlament. Zuvor hatten bereits die USA 21 Vertreter des saudischen Königreichs mit einer Einreisesperre belegt.

Auch Frankreich drohte erstmals mit Sanktionen gegen Saudi-Arabien. Bevor es dazu komme, müssten aber die Tatsachen und die Verantwortlichkeit des Landes klar erwiesen und von französischen Geheimdiensten bestätigt worden sein, sagte Regierungssprecher Benjamin Griveaux.

"Ich wundere mich, dass sich die Debatte nur um die Frage der Waffenlieferungen dreht", sagte Griveaux. Das Thema sei umfassender. Welche Sanktionen Paris verhängen könnte, ließ er noch offen. Riad ist ein wichtiger Kunde Frankreichs. Die Waffenexporte nach Saudi-Arabien hatten im vergangenen Jahr laut einem offiziellen Bericht einen Wert von 1,38 Milliarden Euro.

Saudi-Arabien hatte am Samstag nach wochenlangen Dementis unter internationalem Druck erklärt, der 59-jährige Regierungskritiker sei am 2. Oktober im Istanbuler Konsulat bei einem "Faustkampf" zu Tode gekommen. Die Darstellung stieß international auf große Skepsis.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sprach in einer Rede am Dienstag von einem "politischen Mord". Dieser sei Tage im Voraus von einem aus Saudi-Arabien angereisten Kommando geplant worden.

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