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Kultur - 26.10.2018

Tv-Tipp: In aller Freundschaft: Zwei Herzen

20 Jahre «In aller Freundschaft» aus der Sachsenklinik in Leipzig – das hat Deutschlands langlebigste Krankenhausserie seit Tagen mit diversen Fernseh- und Fan-Aktionen gefeiert. Zum Geburtstag selbst steigt jetzt das Finale.

Sarah Marquardt (Alexa Maria Surholt) und Dr. Roland Heilmann (Thomas Rühmann) reisen nach Thailand. Foto: Tom Schulze

Leipzig (dpa) – Zum Jubiläum geht es raus aus der Sachsenklinik: Mit einem Trip nach Thailand feiert Deutschlands langlebigste Krankenhausserie ihren 20. Geburtstag. Den Spielfilm «In aller Freundschaft – Zwei Herzen» zeigt das Erste diesen Freitag (26. Oktober) und zwar bereits um 20.15 Uhr.

Es ist ein 90-minütiger Fernsehfilm mit der Klinik-Crew aus Leipzig und das Finale der Jubiläumsfeiern rund um den TV-Dauerbrenner, der nach Senderangaben Dienstag für Dienstag um 21 Uhr im Schnitt 5,16 Millionen Zuschauer einschalten lässt. Das Special läuft auf den Tag genau zwei Jahrzehnte nach dem Start. «Damals dachte ich, wenn es ein Jahr geht, wäre doch toll», sagt der Schauspieler

Thomas Rühmann (Dr. Heilmann). «Heute, nach 20 Jahren, denke ich nur: Mannomann!»

Für Roland Heilmann, inzwischen Klinikchef, begann alles mit einem Notarzteinsatz, zu dem er gleich zu Beginn der ersten Episode ausrücken musste – für den Schauspieler Rühmann kam der Serienjob genau zur rechten Zeit. «Bei mir lief es damals gerade nicht so gut mit der Schauspielerei. Das „IaF“-Angebot hat mich gerettet.» Seiner Kollegin Andrea Kathrin Loewig erging es etwas anders: «Die erste Rolle, für die ich beim Casting war, habe ich nicht bekommen. Wenig später erhielt ich das Angebot für Kathrin Globisch und dachte: Seht ihr, habe ich doch gewusst, dass ich hier hingehöre, eine Ärztin zu spielen, stand auf meinem Wunschzettel ganz oben.»

21 Staffeln hat Saxonia Media bislang produziert, wie der Mitteldeutsche Rundfunk (

MDR) berichtet. 1580 Krankheitsbilder seien behandelt worden. «Das Team um Dr. Heilmann führte 1295 Operationen durch. 44 Patienten starben den Serientod», heißt es. Zwei Folgen seien von Universitäten als Lehrmaterial für Studenten verwendet worden. Viele Prominente checkten in der Sachsenklinik ein – bis hin zur Schauspiellegende Johannes Heesters, der hier zum 100. Geburtstag seine letzte große TV-Rolle spielte. Mit dem Tod der Schauspieler Hendrikje Fitz (Pia Heilmann) und Dieter Bellmann (Klinikdirektor Gernot Simoni) verlor die Serie zuletzt zwei Publikumslieblinge, die von Anfang an dabei waren.

Während der Schauspieler Bernhard Bettermann erst 2006 als Dr. Martin Stein dazustieß, der mit Heilmann und Globisch das befreundete Ärzte-und-Single-Trio bildet, gehört Alexa Maria Surholt als Verwaltungschefin Sarah Marquardt seit Beginn dazu. «Als wir gestartet sind, gab es extrem viele Arztserien im deutschen Fernsehen. Dann nahm das total ab, wir standen plötzlich wie ein Solitär da, bis dann die ganzen Hospital-Serien aus Amerika kamen», sagt sie. Es sei ein Geschenk, eine Geschichte über so lange Zeit erzählen zu dürfen – «eine solche Chance bekommen viele Formate ja gar nicht mehr».

«IaF» hingegen bekommt sogar Ableger: Am ARD-Vorabend läuft bereits das Spin-Off «Die jungen Ärzte» (donnerstags, 18.50 Uhr), am 1. November sind auf dem Sendeplatz «Die Krankenschwestern» zu sehen.

«Die erfolgreiche Mutter hat sozusagen Kinder bekommen und ihre guten Gene weitergegeben», sagt die MDR-Fictionchefin Jana Brandt. Für sie machen «Lebensnähe und Menschlichkeit» die Serie aus. Aus dem Klinikalltag, den Patientenfällen und den Privtaleben der Protagonisten ergebe sich ein «unendliches Potenzial an dramatischen und emotionalen Geschichten». Auch beim Ausflug nach Thailand: Dr. Heilmann wird zu einem Kongress nach Bangkok eingeladen, die Verwaltungsdirektorin Marquardt darf mitreisen. Heilmann begegnet einer attraktiven schwedischen Ärztin (Petra van de Voort), sein Sohn in Leipzig schwebt in Lebensgefahr, und er selbst landet in Thailand im Gefängnis. 

Wie es mit seiner Figur in naher Zukunft weitergehen soll, weiß Rühmann: «Rolli muss jetzt raus aus seiner Trauerphase und bekommt bald eine neue Frau.» Und in ferner Zukunft? In 20 Jahren noch dabei zu sein, könne er sich «überhaupt nicht» vorstellen, sagt er. «Ich wäre dann 83 Jahre alt. Außerdem fand ich es auch immer sonderbar, wenn Kollegen 40 Jahre lang nur an einem Theater waren», erklärt er. «Dass es die Sachsenklinik in 20 Jahren noch gibt, kann ich mir vorstellen. Allerdings weiß niemand, wie sich das Fernsehen generell entwickeln wird.»

Die Dreharbeiten für die 22. Staffel laufen bereits. Ausgestrahlt werden die neuen Folgen ab Januar 2019.

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