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Kultur - 21.10.2018

„Tatort“ heute aus München: So wird der neue Fall von Batic und Leitmayr

Als die Münchner „Tatort“-Kommissare Batic und Leitmayr 1991 ihren Dienst antraten, war das Internet gerade geboren. 27 Jahre später ermitteln sie immer noch und beschäftigen sich in ihrem neuen Fall mit dem Thema Künstliche Intelligenz.

Kriminalhauptkommissar Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) und sein Kollege Ivo Batic (Miroslav Nemec) sichten in Melanies Zimmer Fotos von der Verschwundenen.

  • 4 von 5 Punkten
  • Zum wiederholten Mal beschäftigt sich ein „Tatort“ mit dem Thema digitale Bedrohung. „KI“ aus München ist dabei eine der stärksten Episoden.

Worum geht’s?

Die 14-jährige Melanie Degner (Katharina Stark) verschwindet spurlos aus dem Haus ihrer Mutter Brigitte (Lisa Martinek). Kriminalhauptkommissar Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) sieht zunächst keine Notwendigkeit, zu handeln. „Wahrscheinlich hat sie sich unsterblich verliebt, ist durchgebrannt, morgen ist sie wieder da“, sagt er. Doch sein Kollege Ivo Batic (Miroslav Nemec) glaubt, dass dem Mädchen etwas zugestoßen ist. Er fühlt sich verpflichtet zu ermitteln – auch weil Melanies Vater Robert Degner (Dirk Borchardt) ein alter Kumpel und Kollege von ihm ist. Melanie litt unter der Scheidung ihrer Eltern und verbrachte sehr viel Zeit an ihrem Computer. Dort stoßen Leitmayr und Batic auf ein geheimes Forschungsprogramm mit einer Künstlichen Intelligenz namens „Maria“. Wie konnte dieses Programm auf den Rechner der Schülerin gelangen, und weiß die KI etwas über Melanies Verschwinden? Für Batic und Leitmayr beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.

Warum lohnt sich dieser „Tatort“?

Direkt in den ersten 30 Minuten nimmt der Krimi richtig Fahrt auf und bietet reichlich Spannung. Danach flacht die Story leider etwas ab. Trotzdem ist es gelungen, das hoch komplexe Sujet

Künstliche Intelligenz packend und gleichzeitig verständlich zu erläutern. Gedreht wurde am Leibniz-Rechenzentrum in Garching, das es wirklich gibt. Ein Pluspunkt ist, dass sich die Geschichte auf den konkreten Fall bezieht und nicht wie so manch anderer Film das Thema gleich auf die große gesellschaftliche Ebene hebt. Überzeugend spielt auch Janina Fautz als fanatische Programmiererin Anna Velot.

Janina Fautz spielt die ehrgeizige Programmiererin Anna Velot

Was nervt?

Nun also auch noch die Münchner. In den vergangenen Jahren haben sich gefühlt ein Dutzend „Tatort“-Teams am Thema Künstliche Intelligenz und Gefahren aus dem Internet abgearbeitet. Zweifelsohne sind das wichtige, wegweisende Themen der Zukunft, bisweilen sind sie jedoch zu komplex für 90 Minuten Fernsehkrimi. So bleiben auch in der Folge „KI“ einige Fragen bis zum Schluss unbeantwortet. Nichts für schwache Nerven sind einige recht blutige Szenen in der ersten halben Stunde.

Die Kommissare?

Was wären die Münchner Kommissare ohne ein bisschen Knatsch und Gegrantel? Immerhin ist das ihr 79. Fall, seit 1991 ermitteln Batic und Leitmayr gemeinsam, da kann es schon mal krachen – so auch in „KI“. Ganz ohne einander können sie aber auch nicht. Vor allem Leitmayr, der den Fall zunächst gar nicht übernehmen wollte, ist am Ende sehr engagiert.

Ein- oder Ausschalten?

Definitiv einschalten. „KI“ ist einer der besten „Tatorte“ zum Thema digitale Zukunft und überzeugt mit hochkarätigen Schauspielern.

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