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Kultur - 06.01.2019

Peter Lindbergh: Der Mann, der die Frauen kriegt

Wenn Peter Lindbergh auf den Auslöser drückt, stehen die schönsten Frauen des Planeten still. Der Bildband „Images of Women II“ zeigt die im Laufe einer Dekade entstandenen Fotografien des Künstlers.

Uma Thurman für „Vogue Italy“, Downtown, Los Angeles, 2011

Weitere Fotostrecken aus dem Ressort

Wer in diesem Jahr Fotoausstellungen besucht, wird ihm kaum entgehen können: Peter Lindbergh ist 2017 omnipräsent. Gerade ist eine große Schau in Rotterdam zu Ende gegangen, seit dem 3. Februar sind seine Fotografien im NRW-Forum Düsseldorf zu sehen, und ab 13. April zeigt auch die Kunsthalle München Lindbergh.

Anlässlich seines 70. Geburtstags spendierte der Verlag Schirmer Mosel dem Fotografen einen Bildband, der die Frauenfotografien der Periode zwischen 2005 und 2014 versammelt. Auf den 175 Fotos, die so zusammenkamen, sind so berühmte Persönlichkeiten wie Nadja Auermann, Monica Bellucci, Juliette Binoche, Sofia Coppola, Nina Hoss, Milla Jovovich, Chiara Mastroianni, Charlotte Rampling, Tilda Swinton oder Kate Winslet vertreten. 

Welches Ansehen Lindbergh mit seinen Fotografien inzwischen erreicht hat, kann man daran sehen, welche Künstler das neue Buch geadelt haben. Großmeister dreier Kunstformen steuern Texte bei zu „Images of Women II“: der Hochliterat Peter Handke, Regie-Gott Wim Wenders und der renommierte Kunsthistoriker Werner Spies. 

Eigentlich wollte Peter Lindbergh Maler werden

Dass Lindbergh so verschiedene Persönlichkeiten anspricht, hat seinen Grund. Denn der 1944 als Peter Brodbeck Geborene wollte zunächst Maler werden. Anfang der 1960er Jahre kam er nach Berlin – wo er zunächst Abendkurse an der Kunstakademie belegte. Ab 1965 studierte er an der Kunsthochschule in Krefeld Malerei und Design. Sein großes Vorbild war Vincent van Gogh.

Zu Beginn der 70er Jahre entdeckte er die Fotografie und warf alle bisherigen Pläne über den Haufen. Der Wechsel der Kunstform machte jedoch auch einen neuen Namen nötig. Denn es gab damals einen Fotografen mit Namen Peter Brodbeck. Um der Gefahr der Verwechslung zu entgehen, gab er sich den Namen Lindbergh.

1978, im Jahr seines Durchbruchs, zog er nach Paris. Da hatte er schon seine typische Schwarz-Weiß-Ästhetik entwickelt, die in den folgenden Jahrzehnten sein Werk prägen sollte. Der nächste große Karriereschritt kam 1988. „Vogue“-Chefin Anna Wintour holte ihn nach New York. In der amerikanischen Metropole war Lindbergh genau am richtigen Ort, um als Fotograf maßgeblich die Ära der Supermodels mitzuprägen.

Die guten Kontakte zu den Topmodels, Schauspielerinnen und sonstigen Schönheiten ist seither nicht abgerissen. Sie alle finden sich in „Images of Women II“ wieder.

Peter Lindbergh: „Images of Women II. Photographien 2005–2014“. Mit Texten von Werner Spies, Wim Wenders und Peter Handke
296 Seiten, 166 Abbildungen, 78 Euro

Zur Website des Künstlers

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