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Kultur - 12.11.2018

„Juliet, Naked“: Ethan Hawke als abgehalfterter, charmanter Rockstar

Nach der Buchvorlage von Nick Hornby bringt Ethan Hawke als Altrocker die Beziehung eines britischen Paares mächtig in Schwung. In der Romanze „Juliet, Naked“ geht es um Musik, besessene Fans, Liebesfrust und Lebensängste. 

Rose Byrne und Ethan Hawke in „Juliet, Naked“

Er spielte den romantischen Liebhaber in „Before Sunrise“ und einen träumerischen Teilzeit-Vater in „Boyhood“, jetzt schlüpft Ethan Hawke in die Rolle eines abgehalfterten, aber liebenswerten Ex-Rockers namens Tucker Crow. Männer mit Herz und Charme, die ziellos durch Leben treiben, scheinen die Stärke des 48-jährigen Hollywoodstars zu sein. 

In der romantischen Komödie „Juliet, Naked“ verwandelt er sich in einen Songwriter und Sänger, der vor mehr als 20 Jahren mit einem einzigen Album „Juliet“ Erfolg hatte, dann aber plötzlich abtaucht. Nun hängt der frühere Musiker in der umgebauten Garage seiner Ex-Frau im ländlichen Pennsylvania ab und kümmert sich um seinen kleinen Sohn.

Ein Altrocker, ein Groupie und eine gelangweilte Freundin

Crowe hat aber immer noch treue Fans. Der Besessenste ist Duncan, College-Lehrer in einem britischen Küstenkaff und leidenschaftlicher Betreiber eines Online-Forums, das sich gänzlich dem mysteriösen US-Rocker, dessen Musik und Verbleib verschrieben hat. Duncans Leidenschaft für seine langjährige Freundin Annie ist dagegen verblasst. Die Kuratorin steckt ihre ganze Energie ins örtliche Museum, von Duncans Begeisterung für Crowe ist die kinderlose Enddreißigerin längst genervt.

Das macht Annie eines Tages auf der Blogseite des Fanclubs deutlich, als sie eine neu aufgetauchte Crowe-Aufnahme mit dem Titel „Juliet, Naked“ gehörig verreißt. Prompt erhält sie eine von Crowe höchstpersönlich, der ihr zudem noch beipflichtet. Und damit beginnt eine heiße, transatlantische Online-Freundschaft, die das Leben der Drei auf den Kopf stellt.

Nick Hornbys Romanfiguren werden mit ihm älter

Mit Musik, Warmherzigkeit und viel Humor hat US-Regisseur Jesse Peretz diese aberwitzige und zugleich anrührende Liebesgeschichte verfilmt.

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Schon in der Familien-Komödie „Our Idiot Brother“ (2011) um drei Schwestern und deren nervigen Bruder hatte er Situationskomik mit nachdenklichen Momenten vereint.

„Juliet, Naked“, der sechste Roman des britischen Bestseller-Autors Nick Hornby, ist der perfekte Stoff für Peretz. Schon mit „High Fidelity“ (Buch 1995, Film 2000) war Hornby in die Welt von Popmusik und Fangemeinden eingetaucht. Nun sind seine Charaktere etwas älter, in Beziehungen und Jobs festgefahren, obwohl sich Leidenschaft und Romantik längst verflüchtigt haben. Hornbys typischen locker-spöttischen Ton setzen die Hauptdarsteller wunderbar um.

„Juliet, Naked“ ist liebenswertes Wohlfühlkino

Die Australierin Rose Byrne spielt Annie mit allen Facetten von Liebesfrust bis leidenschaftlicher Neugier.

Der irische Schauspieler Chris O’Dowd („Brautalarm“) ist herrlich als der nervige, fanatische Duncan, während Hawke dem von Selbstzweifeln geplagten Tucker Crowe Wärme und Charme verleiht.

„Juliet, Naked“ ist keine überdrehte Romanze. Annie, Duncan und Crowe mit ihren liebenswerten Marotten, Lebensängsten und Liebesfrust sind vielmehr Charaktere, wie aus dem echten Leben gegriffen, eine hinreißende Komödie zum Schmunzeln, Mitzittern und zum Nachdenken.

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