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Gesundheit - 16.11.2018

Syphilis breitet sich in Deutschland weiter aus

Heimtests: Mit einfachen Mitteln lässt sich überprüfen, ob man mit einer Geschlechtskrankheit infiziert ist. (Quelle: Jörg Carstensen/dpa)

Der Anstieg bei der Zahl der Syphilisinfektionen in Deutschland setzt sich weiter fort. Das meldet nun das Robert Koch-Institut. In zwei Bundesländern ist die Infektionsrate besonders hoch.

Im vergangenen Jahr wurden knapp 7.500 Fälle der sexuell übertragbaren Krankheit gemeldet, wie aus einem aktuellen Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) in Berlin hervorgeht. Das sei ein Anstieg um 4,2 Prozent im Vergleich zum Jahr 2016. und Hamburg erkrankten laut dem Bericht im Verhältnis zur Einwohnerzahl überdurchschnittlich viele Menschen.

Gründe für die Ausbreitung von Syphilis

Bereits seit 2010 beobachten die RKI-Experten wieder einen kontinuierlichen Anstieg der Fallzahlen, betroffen sind häufig schwule Männer. Insbesondere in den 80er Jahren war die bakterielle Infektion mit der Ausbreitung von HIV/Aids und Safer Sex zurückgedrängt worden. Inzwischen ist eine HIV-Infektion wie eine chronische Krankheit behandelbar, wenn auch nicht heilbar. Die Rückkehr der Syphilis kann den Experten zufolge mit einem häufigeren Kondomverzicht beim Sex unter Männern zu tun haben. Das komme auch bei wechselnden Partnern vor, hieß es unter Berufung auf Befragungen.

Die Syphiliszahlen steigen auch international an. In ihrem Bericht betonen die Fachleute, Maßnahmen zur Vorbeugung, Diagnostik und Therapie sollten weiter ausgebaut werden. Der Anstieg gehe aber in Teilen auch auf bessere Testangebote zurück. etwa wurden häufig diagnostiziert – wohl auch deshalb, weil ihnen regelmäßig ein Screening angeboten wird.

Geschlechtskrankheit lange unerkannt

Oftmals verläuft Syphilis ohne Symptome. In anderen Fällen tritt meist wenige Tage oder Wochen nach der Ansteckung ein Geschwür zum Beispiel am Penis auf, das keine Schmerzen verursacht.

Unbehandelt können weitere Anzeichen folgen – von Fieber, Müdigkeit, Kopf-, Gelenk- oder Muskelschmerzen und geschwollenen Lymphknoten bis hin zu Hautveränderungen. Jahre nach der Infektion sind etwa Schädigungen des Gehirns und der Blutgefäße möglich. Bislang wird Syphilis nur bei einem Bruchteil der Patienten frühzeitig erkannt.

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