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Gesundheit - 15.11.2018

Puls messen: Wie ist der Normalwert für den Ruhepuls

Puls messen: Der Ruhepuls wird an der Innenseite des Handgelenks gemessen. (Quelle: mheim3011/Getty Images)

Der Puls rast oder das Herz schlägt bis zum Hals: Nicht nur bei Aufregung lässt sich unsere körperliche oder psychische Verfassung am Puls ablesen. Für Mediziner ist vor allem der Ruhepuls ein wichtiger Indikator. Lesen Sie hier, wie Sie diesen richtig selbst bestimmen können.

Überblick

Als Ruhepuls (Ruheherzfrequenz), auch Normalpuls genannt, wird der Puls bezeichnet, den man im Zustand ohne körperliche Belastung messen kann. 

So messen Sie Ihren Ruhepuls

Zunächst sollten Sie mindestens fünf Minuten lang ruhig sitzen, denn bei Bewegung erhöht sich der Puls. Noch genauer wird die Messung, wenn man sie direkt morgens noch im Bett liegend durchführt. Am leichtesten lässt sich der Puls an der Innenseite des Handgelenks fühlen und zwar unterhalb des Daumens. Dort legt man Zeige und Mittelfinger fest auf die Ader und der Puls lässt sich gut spüren.

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Jetzt werden die Schläge pro Minute gezählt. Man kann auch die Schläge für 15 Sekunden zählen und dann mal vier rechnen oder für 30 Sekunden und den Wert verdoppeln. Exakter ist es jedoch, eine ganze Minute zu messen. Vor allem, wenn Sie bei jemand anderem den Puls messen, sollten Sie ebenfalls Ihre Finger, nicht aber den Daumen benutzen, denn der hat einen starken Puls. Weil der Pulsschlag im Daumen sehr intensiv ist, könnten Sie durcheinander geraten, ob es sich um den Puls Ihres Gegenübers oder Ihren eigenen handelt. Der Ruhepuls lässt sich auch mithilfe eines Blutdruckmessgerätes bestimmen.

Gesunde Erwachsene haben im Durchschnitt einen Ruhepuls von 60 bis 80 Schlägen in der Minute. Die meisten liegen mit ihrem Ruhepuls bei 72 bis 73 Schlägen. 

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Wichtig: Diese Werte gelten nicht für Kinder! Je jünger das Herz ist, desto schneller schlägt es im Ruhezustand.

Außerdem ist der Ruhepuls abhängig von Alter, Geschlecht, Größe, Gewicht und Trainingsstand des Körpers. Sportler haben einen niedrigeren Ruhepuls.

Die nachfolgenden Durchschnittswerte können daher von Person zu Person abweichen:

Personengruppe Pulswert (Schläge pro Minute)
Babys bis 1 Jahr 129
1 – 3 Jahre 118 – 107
4 – 5 Jahre 96
6 – 11 Jahre 85
12 – 18 Jahre 77
Erwachsene 72 – 73

Bei welchem Ruhepuls sollte man zum Arzt gehen?

Kurzfristig kann der Ruhepuls durch Fieber, Stress oder Flüssigkeitsmangel steigen. Schlägt das Herz dauerhaft mit mehr als 90 Schlägen pro Minute, sollte ärztlich untersucht werden, ob eine ernste Erkrankung dahintersteckt. Ein dauerhaft erhöhter Ruhepuls (Tachykardie) belastet zudem das Herz.

Neuere Studien zeigen, dass bereits ein Ruhepuls ab 77 Pulsschlägen pro Minute das Herzinfarktrisiko erhöht. Ebenso steigt das Risiko, einen zu bekommen. Gesunde Erwachsene können ihren Ruhepuls durch regelmäßiges Ausdauertraining senken. Bei untrainierten Menschen ist dagegen ein Ruhepuls von unter 60 Schlägen pro Minute ein Warnsignal, zum Beispiel für eine .

Was ist zu tun, wenn das Herz unregelmäßig schlägt?

Auch ein unregelmäßiger Puls sollte durch regelmäßige Pulsmessungen beobachtet werden. Denn ein ungeordnet schlagendes Herz kann ein Hinweis auf eine Erkrankung, wie Vorhofflimmern, sein. Wenn das Herz nur ab und zu stolpert, zum Beispiel bei Stress, ist das normal. Häufigere Extraschläge oder Aussetzer sollten aber immer ärztlich abgeklärt werden. Per Elektrokardiogramm (EKG) wird überprüft, ob und wann das Herz aus dem Takt gerät.

So bestimmen Sie den optimalen Trainingspuls

Sportler überprüfen gerne ihren Puls während des Trainings mithilfe einer Pulsuhr. Sportwissenschaftlern zufolge gibt es für jeden einen optimalen Trainingspuls, auch Belastungspuls genannt. Er bezeichnet einen Pulsbereich, in dem der Sauerstofftransport und die Fettverbrennung besonders gut funktionieren. Der Trainingspuls berechnet sich aus der sogenannten maximalen Herzfrequenz. Sie bezeichnet den schnellsten Puls, den man unter Belastung überhaupt erreichen kann – das sind 220 Schläge. Als Faustregel gilt, dass der Maximalpuls bei 220 abzüglich Lebensalter liegt. Der optimale Trainingsbereich liegt dann bei 50 bis 75 Prozent dieses Maximalwertes.

Beispiel optimaler Trainingspuls: 

88 bis 132 Schläge pro Minute ergeben den optimalen Trainingspuls einer 45-jährigen Person.

Bei diesen Auffälligkeiten sollten Sie einen Arzt aufsuchen:

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