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Gesundheit - 06.01.2019

Graue Haare: Kommen sie von heute auf morgen?

Graue Haare: Nicht jedem fällt es leicht, sich damit abzufinden. (Quelle: itman__47/Getty Images)

„Darüber lasse ich mir keine grauen Haare wachsen“. In solchen Redensarten wird deutlich, dass der Farbwechsel auf dem Haarschopf von vielen als Folge von Stress gesehen wird. Doch lassen sich die grauen Haare tatsächlich auf die Lebensumstände beziehen? Und ist es möglich, von heute auf morgen zu ergrauen? Wir haben Behauptungen rund um graue Haare näher unter die Lupe genommen.

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Streng genommen gibt es graue Haare in Reinform gar nicht. Der optische Eindruck vom grauen Schopf kommt von der Mischung aus pigmentierten und pigmentlosen Haaren. Ein einzelnes graues Haar kommt darin nicht vor. Entweder ist es weiß. Es entsteht in den Haarwurzeln, die mit den Jahren die Produktion des Farbpigments Melanin verlangsamen und irgendwann ganz einstellen. Denn der Vorrat an Pigmentstammzellen in den Haarwurzeln ist von Geburt an festgelegt. Ist er erschöpft, produziert das Haar keinen Farbstoff mehr.

Vor Kummer ergraut?

Tatsächlich gibt es einen Zusammenhang zwischen psychischem Stress und dem Aufkommen grauer Haare. Das haben Wissenschaftler der amerikanischen Duke University herausgefunden. Demnach kann chronischer Stress die DNA schädigen und damit auch die Haare grau werden lassen. Die Haarwurzeln sind nämlich von einem engmaschigen Nervennetz umgeben und reagieren in vielfältiger Weise auf Stressbotenstoffe, die sogar in der Haarwurzel direkt gebildet werden können. Ihre Wirkung beschränkt sich nicht nur auf die Pigmentzellen, sondern betrifft auch die Haar produzierenden Zellen insgesamt. So kann Stress nicht nur die Haare verfärben, sondern ebenso akuten Haarausfall verursachen. 

Weißes Haar über Nacht?

In Einzelfällen bekommen Menschen sogar buchstäblich über Nacht graue Haare. In solchen Fällen ist die Ursache oft im seelischen Innenleben des Betroffenen zu finden. Allerdings verliert kaum jemand seine komplette Haarfarbe innerhalb von nur wenigen Stunden. In der Regel waren bereits weiße Haare vorhanden. Ein schwerer Schockzustand kann in schweren Fällen auch eine Autoimmunkrankheit auslösen. Dabei richten sich die körpereigenen Abwehrzellen gegen die pigmentierten Haare. Doch auch stressbedingter Haarausfall kann den Eindruck verursachen, dass der Betroffene innerhalb von kurzer Zeit ergraut ist. Fallen die dunklen Haare nämlich wegen einer Wachstumsstörung aus, entsteht der Eindruck, als sei die Person über Nacht weißhaarig geworden. Solch ein spontaner Haarausfall könnte auch eine Erklärung für die Geschichte sein, dass Marie Antoinette in der Nacht vor ihrer Hinrichtung komplett ergraut sei.

Graue Haare als Zeichen von Krankheit?

Es gibt Studien, die einen Zusammenhang zwischen grauen Haaren und Herzinfarkten herstellen oder ein höheres Osteoporose-Risiko nachweisen. Belegt scheint: Östrogene haben einen Einfluss auf die Farbstoffbildung im Haar. Stark ergrautes Haar in den 40ern kann demnach auf ein erhöhtes Osteoporose-Risiko hindeuten. Außerdem gibt es eine (sehr seltene) Krankheit namens Alopecia areata diffusa, die dazu führen kann, dass noch pigmentierte Haare innerhalb kurzer Zeit ausfallen und graue zurückbleiben. Wenn Menschen schon vor dem 20. Lebensjahr weiße Haare bekommen, liegt auch meistens eine Krankheit zugrunde. Ursache dafür können Eisenmangel oder eine Schilddrüsenerkrankung sein. Eine erfolgreiche Behandlung dieser Erkrankungen kann dann aber auch die Farbe zurück in die Haare bringen.

Graue Haare richtig pflegen

Auch wenn man oft das Gefühl hat, dass graue Haare störrisch und matt sind, ist die Haarstruktur im Vergleich zu normalfarbigem Haar die gleiche. Durch den Alterungsprozess wird die Haardichte mit der Zeit geringer, das Haar wächst unregelmäßiger und der Hauptzellstoff des Haares, Keratin, wird schwächer. Somit wird das Haar dünner, trockener und auch empfindlicher. Es wirkt stumpf und matt. Viel weiß auf dem Kopf kann auch einen Gelbstich hervorrufen. Wer diesen Gilb-Effekt vermeiden will, greift zu Farbshampoos oder Pflegeprodukten, die blaue Farbpigmente enthalten. Gegen mattes und glanzloses Haar helfen Glanzsprays. Öle und Wachse glätten die Oberfläche und werfen das Licht wieder zurück. Auch dadurch wirkt das Haar wieder glänzend.

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