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Deutschland - 19.03.2019

Polizeigewalt gegen Israeli bleibt folgenlos

Im vergangenen Sommer hatten Polizisten einen jüdischen Professor geschlagen, weil sie ihn für einen Angreifer hielten. Dabei war er selbst das Opfer. Gegen die vier Beamten wird nun nicht mehr ermittelt.

Kippa-Träger (Symbolbild)

Die Bonner Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen vier Polizisten eingestellt. Die Beamten hätten „nach Polizeirecht gerechtfertigte Maßnahmen“ angewandt, sagte Staatsanwalt Sebastian Buß.

Im vergangenen Juli war der israelisch-amerikanische Professor Jitzchak Jochanan Melamed, der an einer Hochschule in den USA unterrichtet, zu Besuch in Bonn. Dort attackierte ihn ein Deutscher mit palästinensischen Wurzeln, weshalb die Polizisten um Hilfe gerufen wurden. Die Beamten hielten jedoch Melamed für den Angreifer. Sie sollen ihn auf dem Boden fixiert und dabei mehrfach geschlagen haben.

„Dutzende“ Schläge ins Gesicht

Die Staatsanwaltschaft spricht nun von gerechtfertigten „Blendschlägen“, die nicht wirklich hart gewesen seien. Melamed sprach kurz nach dem Übergriff von „Dutzenden“ Schlägen ins Gesicht – so lange, bis er geblutet habe. Er sagte damals auch, die Polizisten hätten ihm eine Dienstaufsichtsbeschwerde ausreden wollen.

Die Polizisten müssen nach der Einstellung der Ermittlung nun keine Konsequenzen mehr fürchten. Auch die Ermittlungen gegen Melamed wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte wurden fallen gelassen. Einzig gegen den 20-jährigen Angreifer wird noch ermittelt.

ehl/jj (dpa, WDR)

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