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Deutschland - 07.06.2019

14.000 Kinder wurden Opfer sexueller Gewalt

Die Gewalt gegen Kinder wächst. Das ist der düstere Tenor der jüngsten Kriminalstatistik für Deutschland, die das Bundeskriminalamt jetzt vorstellte.

Es seien erschreckende Zahlen, sagte der Präsident des Bundeskriminalamts, Holger Münch (Artikelbild), in Berlin bei der Präsentation der Polizeilichen Kriminalstatistik zu Kindern als Gewaltopfer. Danach wurden im vergangenen Jahr 136 Kinder getötet, 63 vorsätzlich und 73 fahrlässig. In 98 Fällen sei es beim Tötungsversuch geblieben.

Die Zahl der polizeilich bekannten Misshandlungen von Kindern sank 2018 geringfügig auf 4.180 Fälle. 2017 waren es noch knapp 70 mehr. Die Hälfte der Opfer war jünger als sechs Jahre.  

Hohe Dunkelziffer

Im vorigen Jahr wurden bei der Polizei zudem 14.606 Fälle von sexuellem Missbrauch angezeigt, knapp 800 mehr als im Vorjahr. Die Täter sind Münch zufolge überwiegend männliche Erwachsene aus dem engen Umfeld der Kinder, die Opfer zu zwei Dritteln Mädchen. Die Polizeiliche Kriminalstatistik gibt nur Auskunft über die angezeigten Fälle. Experten gehen von weitaus höheren Zahlen aus. 

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Kinderhilfe, Rainer Becker,  sagte bei der vorstellung der Zahlen, es brauche mehr Sensibilität für potenzielle Gefährdungslagen – etwa bei psychischen Störungen oder Suchterkrankungen der Eltern. Die Pädagogik-Professorin Kathinka Beckmann sprach von „erheblichen Schwächen“ im Kinderschutz. Der größte Schwachpunkt seien Jugendämter, denen Fachkräfte fehlten und eine Instanz für Beschwerden.

mm/uh (dpa, afp, kna, epd)

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